Nachdem das Klavier automatisiert worden war, wollte man ein ganzes Orchester nachbilden. Hierzu haben die unterschiedlichsten Hersteller viele Ideen und Instrumente in Ihre Geräte implementiert.
Die Sammlung Jacobi zeigt Gaststättenorchestrione die über eine Walzennotierung die Instrumente ansteuert. Angetrieben wird eines mit Gewichtsaufzug, ein anderes mit Federwerk. Beide erklingen erst nach Einwurf eines Geldstückes.
Wenn Sie das Tanzorchestrion in Aktion sehen wollen, machen Sie doch an einem Wochenende im Sommer einen Ausflug ins Rosengart Museum von Karl-Heinz Bonk.
Aufgrund seiner Größe kann ein Tanz-Orchestrion der Firma Decap, Baujahr 1940 nicht in der Privatsammlung gezeigt werden. Damit es aber seiner Bestimmung gemäß, Besucher unterhalten kann, ist es verliehen an das Rosengart-Automobil-Museum in Bedburg-Rath, vor den Toren Kölns.
Die Firma Ludwig Hupfeld AG aus Leipzig hatte Ihre Glanzzeit zwischen 1910 und 1925 und baute vornehmlich automatische Klaviere und Vorsetzer aber auch Orchestrions. Als achtes Weltwunder wurde ein ausgefallenes Gerät namens „Phonoliszt-Violina“ gefeiert.
Der Firma war es gelungen die Geige zu automatisieren. Ein aus 1300 Rosshaaren umlaufender Bogen spielt drei Geigen in Kombination mit einem selbst spielenden Klavier. Der pneumatisch gesteuerte Automat aus der Sammlung wurde 1914 gebaut und stand bis in die sechziger Jahre in einem Gasthaus im Westerwald. Dort hatte Rolf Jacobi ihn für sein Privatmuseum ausfindig gemacht und später das völlig desolate Gerät wieder in einen spielbaren Zustand versetzt. Die automatische Geige gilt als eines der technisch aufwendigsten, teuersten und seltensten mechanischen Musikinstrument.