Das hätte sich der Schweizer Uhrmacher Antoine Favre 1796 aus Genf sicher nicht gedacht, dass seine Idee, Stahlkämme als Tonquelle zu verwenden, bis heute im Zeitalter des MP3-Players, die Zuhörer in Verzückung versetzen würde.
Angefangen hatte es mit lediglich zwei Zähnen pro Kamm. Die größte Schweizer Spieldose in der Sammlung hat sage und schreibe 184 Stahlzungen und acht auswechselbare Walzen mit jeweils sechs Melodien und wurde von der Firma Heller aus Bern für den Adel produziert. Viele unterschiedliche Walzenspieldosen, ob mit oder ohne Mandolineneffekt, Glocken, kleinen Trommeln und Kastagnetten oder einer Reihe durchschlagender Zungen, so genannter Engelszungen, kann man im Museum entdecken.
Oft sind allerdings gerade kleinere Walzenspielwerke versteckt, sei es im doppelten Boden eines Bildes, einem Haussegen oder eines Kruzifixes. Es gibt Stühle die beim „besitzen“ musizieren, drehende Christbaumständer, Zigarrentempel und Nähkästchen. Die Blechplatten als Programmträger sorgten 1886, für eine Revolution bei den Spieldosen. Da nicht nur 6-8 Melodien wie bei den Walzengeräten wiedergegeben werden konnten, sondern hunderte verschiedener Gassenhauer auf Blechplatten erhältlich waren.
Die Blechplatten als Programmträger sorgten 1886, für eine Revolution bei den Spieldosen. Da nicht nur 6-8 Melodien wie bei den Walzengeräten wiedergegeben werden konnten, sondern hunderte verschiedener Gassenhauer auf Blechplatten erhältlich waren.
Die Marken Symphonion und Polyphon aus Leipzig erobern die Welt. Mehrere große Gaststättenautomaten, darunter auch einer mit Plattenwechsler aus Amerika, sowie eine Fülle von kleineren Plattenspieldosen werden bei einem Rundgang durch die Sammlung vorgespielt. Lassen sie sich von dem Klang, den kein manuelles Instrument nachmachen kann, verzaubern.
Die Firma Polyphon hatte über 1000 Beschäftigte, doch die internationale Nachfrage konnte nicht befriedigt werden, so wurde ein Zweigwerk in Amerika gebaut.